Regener Spielmannszug pflegt deutsch-französische Freundschaft

Vereinsausflug nach Mirebeau – ein Erlebnis der Superlative

Fast jedes Jahr kommen ein paar Musikfreunde aus Mirebeau zu Fasching oder zum Pichelsteinerfest nach Regen, um mit dem Spielmannszug zu feiern. Nach 1984, 1992 und 1997 vergingen nun ganze 16 Jahre, bis der Spielmannszug sich wieder mal auf den Weg nach Mirebeau machte. Mit Uniformen, Instrumenten und heimischem Bier im Gepäck traten 49 Mitglieder die Reise nach Frankreich an. Nach rund 16-stündiger Busfahrt wurden die deutschen Gäste mit einem Ständchen der Musikgruppe aus Mirebeau herzlichst empfangen. Schon vorab war klar, dass dieser Ausflug mit vollem Unternehmungsprogramm eher nicht als Urlaub bezeichnet werden konnte. Und so ging es auch gleich nach Empfang und Bezug des Schlafquartiers (einer Turnhalle, in der man schon 1992 übernachtete!) zu einem Badesee, wo alle nochmal Kraft für die nächsten Tage sammeln konnten. Die Abwicklung der Fahrt, die Zusammenstellung des Programms und die Organisation der Verpflegung und Übernachtung übernahmen auf deutscher Seite der Schriftführer des Spielmannszuges Armin Pfeffer in engem und ständigem Kontakt mit den Brüdern Christophe und Stephane Omer auf französischer Seite.

Für jeden Teilnehmer, ob groß oder klein, war etwas geboten und alle beteiligten sich gleichermaßen mit viel Elan und Begeisterung daran. Die ständige Begleitung der Brüder Omer mit ihren äußerst engagierten Helfern festigte dabei die deutsch-französische Freundschaft noch mehr.

Kulturelle Programmpunkte wie die Besichtigungen des Schlosses „Azay le Rideau“, der Stadt Chinon mit anschließender Weinprobe, der Städte Poitiers und La Rochelle und nicht zu vergessen die Partnerstadt Mirebeau oder eine abendliche Fahrt zu einem Konzert kamen genauso gut an wie die durchgeführten sportlichen Aktivitäten, die die französischen Freunde teilweise sogar ein paar Tage vorher ausprobierten bzw. genauer betrachteten, damit dann auch wirklich alle Deutschen jeden Alters mitmachen konnten. Der ein oder andere kam ins Schwitzen bei der gemeinsamen Radtour, einer Radlfahrt auf Schienen oder hängend in einem Hochseilgarten. Nicht nur nass vom Schwitzen wurden viele bei einer 3-stündigen Kanufahrt, bei der es Gewinner und Verlierer von Wasserschlachten gab oder ein Kanu auch mal ohne fremde Einwirkung kippte. Etwas ruhiger, aber nicht unbedingt weniger anstrengend, waren die Ausflüge in den Show- und Attraktionenpark Puy du Fou in der Nähe von Herbiers und Cholet, in ein Aquarium oder ein Strandbesuch bei La Rochelle. Für eine hervorragende Stärkung zwischen den Unternehmungen sorgte Stephane Omer, der die deutschen Gäste jedesmal aufs Neue mit einem anderen Picknick überraschte.

Die Höhepunkte des Ausfluges in die Partnerstadt waren zum einen ein Grillabend mit verschiedenen Spielen und der Abschiedsabend, die die Musikgruppe aus Mirebeau organisierten. Beide Abende waren gezeichnet von überragender Gastfreundlichkeit und herzlichster Freundschaft und werden wohl für alle unvergesslich bleiben. Zum anderen erfuhren die Spielleute aus Regen am letzten Tag ihres Aufenthaltes in Mirebeau, den unter anderem der deutsch-französische Freundeskreis mitgestaltete, wie gern man doch die Spielmannsmusik dort hört. Am Vormittag scharten sich viele Zuschauer um das Rathaus, um dem Standkonzert des Spielmannszuges zuzuhören, aber auch um das Regener Bier zu kosten, das als Geschenk mitgebracht wurde. Am Abend konzertierte der Spielmannszug mit einem Musikorchester aus Buxerolles in der Kirche von Mirebeau. Mit einem langen Standing Ovation der Zuhörer wurden dort die Regener Musiker für ihre Darbietung belohnt, was eine Spielmannsseele richtig berührt.

 

Der Abreisetag von Mirebeau war zugleich Anreisetag nach Paris. Die Vorfreude auf Paris wurde am frühen Morgen vom Abschiedsschmerz in den Hintergrund gedrängt. Sowohl französische als auch deutsche Freunde verabschiedeten sich sehr emotional mit dem Entschluss, dass zum nächsten Wiedersehen in Mirebeau nicht wieder 16 Jahre vergehen werden.

In Paris angekommen setzte sich das straffe Reiseprogamm fort. Eine 3-stündige Stadtrundfahrt ließ einen kleinen Blick auf die Sehenswürdigkeiten der Stadt und deren Geschichte zu. Am späten Abend machte sich die komplette Reisegruppe zu Fuß auf den Weg zur Basilika Sacré-Cœur auf dem Montmartre, von wo aus man einen wunderbaren Blick auf das leuchtende Paris mit blinkendem Eiffelturm hatte. Am letzten Tag der Frankreichfahrt teilte sich dann erstmals die große Gruppe in Euro-Disney-Besucher und Stadtbesichtigungsteams, wobei letztere noch gemeinsam eine Schifffahrt auf der Seine genossen. Die Rückreise nach Regen wurde gegen 20:30 Uhr angetreten, wobei keine Spur von Ruhe und Erschöpfung im Bus zu erkennen war. Vielmehr ließ man nochmal alle Erlebnisse, insbesondere die gefestigte Verbindung zu den französischen Freunden, Revue passieren.